Gewalt ist, wenn einer was tut, was der andere nicht will

Ein Workshop der „Schotterblume“ in Nassau

 

NASTÄTTEN.  Restlos ausgebucht war der Workshop „Balance“ Gewalt gegen Kinder, den der Verein „Schotterblume“ aus Nassau für Jungen zwischen sieben und zwölf Jahren angeboten hatte.

 

Mit dem Kripobeamten Peter Stieglitz, der das Projekt selbst erarbeitet hatte, durchdachten, betrachteten und erprobten 20 eifrige Jungen das Thema Gewalt einmal anders. Dass Gewalt nicht nur Prügeln, Würgen oder Morden ist, sondern bereits beim Drohen, Beschimpfen oder anderen Angst machen vorliegt, fanden die Jungen im Gespräch schnell heraus. Gewalt ist, wenn einer tut, was der andere nicht will. In verschiedenen Rollenspielen wurde den Jungen auch klar, wie schwer es ist bei einem ungewollten Küsschen oder Kopftätscheln nein zu sagen und wie wichtig es ist, sich auch wehren zu können. Im anschließenden Elterngespräch brachte Peter Stieglitz seine Botschaft rüber:

Nur Kinder, die Zuhause erfahren, dass sie Rechte auf Selbstbestimmung haben, die auch respektiert werden, sind im Umgang mit anderen selbstsicher und geübt, wenn es um Abgrenzung „Nein-Sagen“ geht. So lernen sie was andere, auch Erwachsene, von ihnen fordern dürfen und trauen ihrem Gefühl. Alles, was die Selbstsicherheit eines Kindes stärkt, vermindert die Wahrscheinlichkeit, dass es zum Opfer wird.