Gewalt an Kindern ist das häufigste Verbrechen überhaupt,
auf der ganzen Welt. Schweigen, wegschauen, bagatellisieren,
verdrängen und retuschieren ist keine Lösung.
Sieben Menschen, Selbst - Betroffene, aber auch Nicht - Betroffene, Frauen und Männer, wollten mehr tun
als bei jeder Schreckensmeldung nur schockiert oder wütend sein,
mehr, als nur den Kopf zu schütteln.
Am 24. Januar 1999 setzten sie sich an einen Tisch und gründeten den Verein „Schotterblume“,
für Betroffene von seelischer, körperlicher und sexualisierter Gewalt in der Kindheit.
Die kleine Schotterblume wurde als Symbol gewählt für das verletzte aber unglaublich starke menschliche
ICH, das sich ähnlich einer Blume durch Schotter und Geröll den Weg ans Licht erkämpfen kann.
Schon kurz darauf wurde der Verein beim Amtsgericht in Montabaur offiziell eingetragen und erhielt
vom Finanzamt Montabaur die Bestätigung über seine Gemeinnützigkeit.
Die Gründerin, Therapeutin Dagmar Minor-Püllen, leitete den Verein bis zum letzten Jahr, legte den
Vorsitz aus gesundheitlichen Gründen dann schweren Herzens nieder und arbeitet seitdem mehr
beraterisch und „hinter den Kulissen“.
Der Verein, eigentlich als kleine Beratungsstelle geplant, wurde aufgrund der vielen Anfragen und
des Medieninteresses schnell bundesweit bekannt und auch tätig.
Ein kompetentes Fachberaterteam steht bereits seit Jahren mit Rat und Tat zur Seite.
Beihilfen oder öffentliche Zuschüsse erhält der Verein keine sondern versucht, die vielfältigen
Hilfsangebote durch Spenden und Mitgliedsbeiträge zu finanzieren.
Als Schwerpunkt hat sich die direkte Hilfe für erwachsengewordene Opfer, also Menschen, die in ihrer
Kindheit und Jugend Gewalt- und Missbrauchserfahrungen gemacht haben, herauskristallisiert.
Diese Menschen finden in ihrer Umwelt meist kein Verständnis dafür, dass sie noch Jahrzehnte später
unter den Folgen ihrer Kindheitstraumatsierungen leiden.
Somit sind die Telefon-, die E-mail und die persönliche Hilfeplanberatung mittlerweile die wichtigsten
Angebote des Vereins.
Für Kinder und Jugendliche wurde das mit dem Best Practice Anerkennungspreis ausgezeichnete Projekt
„Kids-hope net“ geschaffen, Internetberatung für Kinder und Jugendliche in Not. Die Aufklärungsarbeit
des Vereins sollte und soll die Öffentlichkeit immer wieder informieren aber auch aufrütteln.
Schotterblume ist dabei nicht selten unbequem geworden in all den Jahren, hat Missstände aufgedeckt,
Forderungen gestellt, angeklagt und hat sich nicht durch Paragraphen, Phrasen oder Kompetenzgehabe
abschrecken lassen. Und so wurde der mutige Verein nicht selten und mit unglaublichsten Mitteln
hart bekämpft. Doch das alles hat er überlebt, ist daran nur stärker geworden und hat immer weitergemacht.
In den 10 Jahren seines Bestehens blickt "Schotterblume" auf folgende Entwicklung zurück:
- Neben der telefonischen, der E-mail und der persönlichen Beratung vieler Hundert betroffener Menschen, sowie der
- Betreuung verschiedener Opfer vor, während und nach einer Gerichtsverhandlung,
- Der Vermittlung von Therapiestellen, Klinikaufenthalten
- Durchführung von Therapiegruppen und Selbstbehauptungskursen
- Aufbau eines kompetenten Fachberater-Teams
- Einrichtung einer Not-Wohnung
- Öffentlichkeitsarbeit in Form von Presseberichten, wie z.B.
- Großer, vielbeachteter Zeitungsbericht zum Thema „Gewalt an Frauen“
- sowie verschiedener Fernsehauftritte mit großer Resonanz, wie z.B.
- MDR Sendung "Unter uns" Der Verein wird vorgestellt
- Westerwald TV zum Anlass einer der 2-tägigen Info-Veranstaltung
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- SAT 1 „Als Kind mußte ich durch die Hölle gehen"
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- Begleitung in die JVA Diez durch Fernsehteam der ARD zur Sendung "Warum Männer vergewaltigen"
- Ein MDR TV-Auftritt des Mannes, der 500 km zu Fuß zur Schotterblume ging, um dort Hilfe zu finden
- Weitere Fernsehnauftritte bei Sat1 und Pro7 um das Thema immer wieder öffentlich zu machen, z.B.
- „Inszest“ „Von der Mutter sexuell missbraucht“ Schotterblume und Pro7 packen heißes Eisen an
- ZDF und SWF 3 bei Schotterblume, Aufmerksam-Machen auf die jahrzehntelangen Leiden der Betroffenen
- Interview in der Landesschau zu den neuen Richtlinien der Kirche bei pädophilen Priestern
- Schotterblume in: ZDF „Abenteuer Wissen“ - Gewalt in der Beziehung
- Pädophilen- Gruppe „Krumme 13“ Bericht in der SWF 3 Landesschau
- ZDF bei Schotterblume, Sendung "nano" in 3SAT zum Thema neue Therapieansätze
- Schotterblume bei Focus-Gesundheit - Zuschauerfragen zum Thema
- Beim ZDF zum Thema Gewalt in der Ehe und Missbrauch in der Kindheit
- Vorstellung des Vereins bei Fachtagungen, der Polizei, politischen Versammlungen, der Telefonseelsorge, beim THW usw.
- Vom Verein organisierte große bundesweite Informationsveranstaltungen und Fachtagungen
- Lesungen und Diskussionen in Kliniken, bei Jugendveranstaltungen, und auch in Strafanstalten
- Kinderveranstaltungen und Theaterstücke zur Prävention
- Aufwühlende Wanderausstellung - Bilder von rituellen Missbrauchsopfern unter dem Motto: „Ohne Worte“
- Eine bundesweite Lichterkettenaktion. für all die Missbrauchsopfer
- Der wichtige Gang des Vereines ins Internet und die in dieser Form doch unerwartetet positive Resonanz.
- Kometenhafter Anstieg der Internetbesucher auf ca. 6000 pro Tag.
- Aufbau einer Datenbank mit Hilfsadressen.
- Aufbau einer bundesweiten Selbsthilfe- Telefon-Kette
- Arbeitsaufnahme der damaligen Außenstelle Neuwied und Auszeichnung der Zweigstellenleiter durch die Rheinzeitung
- Jährliche große Selbsthilfetreffen für Menschen aus ganz Deutschland
- Ansprechpartner für Schotterblume werden auch in Hamburg, in der Schweiz und in Österreich tätig
- Bundesweite Telefon-Seelenhilfe und Beratung durch geschulte Mitarbeiterinnen und Fachfrauen
- Mehrere Benefizkonzerte
- Demonstration gegen Kindsmissbrauch in Köln
- Petition gegen Pädophilen – Vereine (ca. 50 000 Unterschriften)
- Fernsehsendung zur Petition
- Forderung einer Stellungnahme der Kirche zum Thema „Pädohile Priester“
- Sommerfest für über 100 betroffene Menschen in Hamburg
- Schotterblume finanziert Ferienfreizeit für traumatisierte Kinder
- Regelmäßige KreativeTherapie-Gruppen
- Persönliche Übergabe der 50 000 Unterschriften gegen Pädophilen-Vereinigungen an den Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages und
- Demo in Berlin mit Marsch durchs Brandenburger Tor
- Lesung mit Pfarrer Bruno Ix „Ein Priester bricht das Tabu des Schweigens“
- Teilnahme an der Waldbreitbacher Impulse- Jubiläumsfeier
- Protest gegen Theaterstück mit Missbrauchsszenen und kindlichen Darstellern In Koblenz
- Offene Anklage in der Todesanzeige für einen als Junge missbrauchten Mann, der sich das Leben nahm
- Protest gegen das Skandal- Interview von Brigitte Zypries und Unterschriftensammlung
- Buch „Heilen darf auch Spaß machen“ kommt auf den Markt
- 2005: Rot-Grün verweigert allumfassenden Schutz vor Kinderschändern – schmettert unsere Petition mit fast 50 000 Unterschriften ab
- Dennoch wurden einzelne unserer geforderten Punkte (stillschweigend) in Form von Gesetzeserweiterungen umgesetzt
- Hilfsprojekt „Kids-hope.net“ Internetberatung für Kinder in Not – startet
- Spendenaufruf „Helga soll leben“
- Landesamt für Daten und Information spendet Messestand
- Dank einer zweckgebundenen Spende bekommt Schotterblume eine eigene Telefonanlage für die Beratungen
- Gemeinsame und sehr erfolgreiche Fachtagung mit dem LVPE Rheinland-Pfalz unter der Schirmherrschaft von Roswitha Beck
Thema: „Traumatische Erlebnisse und Psychische Erkrankung“
- Schotterblume überbringt einer Missbrauchsüberlebenden, die als Folge ihrer Traumatisierung an
einer unheilbarer Erkrankung leidet, einen Scooter
- 2008: Schotterblume zum Interview bei „Antenne Koblenz“
- Große Demo in Neuwied „Schützt unser Kinder JETZT“ mit Petition Unterstützt durch Justizminister
Heinz Georg Bamberger und danach Sabine Bätzing (MdB) und Fredi Winter (MdL)
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- Zoo-Projekt für traumatisierte Kinder im Zoo Neuwied. Dank einer spende von "Toto-Lotto Rheinland-Pfalz"
Eine offizielle Ehrung, vorgenommen durch den Ministerpräsidenten Kurt Beck für die außergewöhnliche
ehrenamtliche Tätigkeit des Vereines war sicherlich für das gesamte Team von Schotterblume ein besonderes Lob,
ein großer Moment und sicherlich auch ein Zeichen, dass die wichtigen Themen des Vereins ernstgenommen werden.
Im gerade begonnenen neuen Jahr plant Schotterblume den Ausbau der Telefonberatung und sucht dazu weitere
ehrenamtliche Berater und Beraterinnen.
Desweiteren wird eine Fachtagung stattfinden zum Thema “Kinder traumatisierter Eltern“ und das Zoo-Projekt
für traumatisierte Kinder im Neuwieder Zoo soll wiederholt werden.
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