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Zum Wohl des Kindes?

Jugendamt lässt verzweifelte Mutter mit Polizei "entfernen"!

Nassau, den 24.Februar 2006

Eine Mutter, durch eigene schlimme Traumatisierungen psychisch erkrankt, hat, nachdem sie mal wieder eindeutige Hilferufe ihrer 3 Kinder erhielt, selbst um Hilfe nachgesucht und dabei eine bürokratische unmenschliche Hölle erlebt.

Die Kinder (zwei Jungen 8 und 10 Jahre alt und ein Mädchen 12 Jahre alt) leben aufgrund von Behördenbeschluss bei ihrem Vater, ca. 250 km weg, d.h. es gibt zwar ein gemeinsames Sorgerecht, aber der Vater hat das Aufenthaltsbestimmungsrecht.
Die Kinder geben der Mutter und auch anderen Zeugen immer wieder bei Besuchen, Telefonaten, Mails sowie über SMS ernste Hinweise, dass sie von ihrem Vater „verdroschen und zusammengeprügelt“ werden und das „Papa auch immer wieder ausrastet“.
Die 12-jährige Tochter sagt am Telefon: „Mama, manchmal wäre ich am liebsten tot“.
Die Mutter versucht in dieser Sache über unseren Opferschutzverein Schotterblume, mehrere Rechtsanwältinnen und Gerichte für ihre 3 leiblichen Kinder schon über Jahre Hilfe zu erlangen.
Doch in all den Jahren wurde noch nicht ein einziger Besuch der Kinder im Wohnort der Mutter gestattet – und zwar ohne weitere Begründung. Die Akten verschimmelten stattdessen beim Familienrichter.
Das dortige Jugendamt ignorierte sämtliche Hinweise auf Misshandlungen durch den Vater oder bezeichnete sie schlichtweg als „Räuberpistole“ oder „Wichtigtuerei“ der Mutter und auch von Schotterblume und deren durchaus fachlich kompetenten Mitarbeitern.
Als die Kinder sich nun wieder mit Hilferufen (diesmal per SMS) bei ihrer Mutter gemeldet und angekündigt haben, aus der Schule wegzulaufen, hat die Mutter in ihrer Ohnmacht und Verzweiflung zwei ihrer Kinder dort abgeholt, ins Auto geladen und in vermeintliche Sicherheit gebracht. Welche Mutter könnte das nicht verstehen???

Selbst nun hilfesuchend, hat sich die Mutter zunächst an Schotterblume gewendet und ihre aufgeregten Kinder erst einmal dorthin gebracht. Dort konnten die Kleinen ein wenig zur Ruhe kommen, etwas essen, ein wenig spielen. Dabei erzählten sie, dass „Papa böse ist“ und was genau das bedeutet.
Schotterblume versuchte den Kinderschutzdienst zu erreichen, doch an der eigentlich wichtigsten Stelle, war an dem Tag niemand direkt erreichbar, weder vor Ort noch in der nächst größeren Stadt.
Da gab es überall nur einen AB ... der nützte nichts.
Es erfolgte ein Anruf bei der Opferschutzstelle der Polizei. Dort bekam man den Rat, sich sofort an die Kripo K2 (Dezernat Gewalt gegen Kinder) zu wenden.
Mittlerweile wurde die Mutter bereits wegen Kindesentführung von einer anderen Polizeistelle gesucht und von 2 Streifenwagen zu K2 „begleitet“, besser gesagt bewacht...
Die Abteilung „Gewalt gegen Kinder“ sah zwar die Möglichkeit einer Anzeige gegen den Vater, aber davon abgesehen keine Möglichkeit die Kinder bis zur vollkommenen Aufklärung vom Vater fernzuhalten. K2 verwies an das nächst liegende Kreisjugendamt, begleitete Mutter und Kinder dorthin. Schotterblume wurde von K2 (nicht vom Jugendamt) zur Unterstützung dazu gebeten.
Die "Jugendhilfe" des genannten Jugendamtes tönte schon mal nach wenigen Minuten draußen im Flur und im Beisein der zwei kleinen entsetzten Jungen etwas von „ vorläufiger Inobhutnahme durch das Kinderheim“.
Und verschwand dann mit den beiden Kleinen ohne ihre Mutter in irgendein nüchternes Besprechungszimmer.
Einer der Jungen kam nach einer Weile zitternd und total verheult nach außen, um der Mutter eine kurze Frage zu stellen und verschwand mit hängenden Schultern wieder im Zimmer.
Mittlerweile war auch die Anwältin der Mutter eingetroffen, durfte aber nur einen kurzen Blick in das Zimmer werfen, in dem die beiden Jungen schon fast zwei Stunden saßen. Sie berichtete, dass die beiden dort weinend und zusammengekauert saßen.
Umso erstaunter waren alle außen Wartenden, als eine Mitarbeiterin des Jugendamtes kurz danach behauptete, die Jungs seien „richtig gut drauf, vollkommen ausgeglichen und wollten unbedingt wieder heim“.
Der von Anfang an äußerst aggressiv auftretende Jugendamt-Mitarbeiter betonte dann, sie alle sähen keine Gefährdung der Kinder. Mehrmals hielt er uns ein Fax mit dem Bescheid für das Aufenthaltsbestimmungsrecht des Vaters unter die Nase und fragte mit unverschämtem Ton, ob wir nicht lesen können.
Er vergaß auch nicht uns wissen zu lassen, dass er endlich Feierabend machen will.
Dann gab er der verzweifelten Mutter barsch „3 Minuten, um sich von ihren Kindern zu verabschieden - sonst würde sie die gar nicht mehr sehen“ (wörtlich).

Die Mutter aber brachte das nicht übers Herz, stand wie Espenlaub zitternd im Flur, konnte sich vor Schock kaum bewegen. Sie hatte hier Hilfe erhofft und Schutz für ihre Kinder und nun das.
Erstaunt sahen dann alle zwei uniformierte Polizisten kommen und nahmen an, sie würden nun tatsächlich die Kinder abholen und in Obhut bringen.
Ganz so schlimm war es dann zwar nicht, der barsche Jugendamt-Mitarbeiter hatte zwar die Polizei gerufen, aber nicht um den Kindern zu helfen, oder sie in Sicherheit zu bringen, sondern um der betroffenen Mutter Hausverbot erteilen und sie rauswerfen zu lassen. Begründung: Hausfriedensbruch!
Die Polizei erwies sich auch tatsächlich nicht als Freund und Helfer, zumindest nicht für Mutter und Kinder - sondern bezeichnete die Mutter als ja bereits „bekannt psychisch gestört und eh’ nicht fähig, sich um ihre Kinder zu kümmern“.
Die Mutter musste dann nicht nur das Gebäude, sondern gleich das ganze Gelände verlassen!

Ein Eilentscheid eines Richters war auch mit Hilfe der Anwältin nicht zu bekommen, da auch der sich als „nicht zuständig“ erwies.
Es zählte einzig und allein die Tatsache des Aufenthaltbestimmungsrechts, das „nun mal beim Vater liegt“ (egal, ob der prügelt oder nicht - darum ging es hier einfach gar nicht)
Und so konnten die Kinder, ohne einem Kinderarzt und ohne einer neutralen Kinderpsychologin vorgestellt zu werden noch am selben Abend von ihrem Vater zurückgeholt werden.
Das einer der kleinen Jungen vor sich hinstammelte „Papa haut uns tot“ schien niemanden zu interessieren...

Wenn die Angelegenheit nicht so ernst wäre, könnte man meinen es handelt sich bei dieser Vorgehensweise entweder um einen
  • sehr schlechten, miesen Film,
  • um eine Veranstaltung in der närrischen Zeit,
  • oder um einen mentalen Streik im öffentlichen Dienst.
Oder sind es „Ängste“, die Beamte, mit Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden (wie die Mutter der Kinder) nicht menschlich und wertschätzend umgehen lassen?
Nach dem Motto: Wenn die Mutter „verrückt ist“ d.h. durch eine bestimmte Diagnose bis in alle Ewigkeit stigmatisiert ist, schicken wir die Kinder immer noch besser zu einem prügelnden Vater?

Bei all dem nicht zu vergessen:
Welchen Eindruck hat das Verhalten dieser unmenschlichen und mächtigen wildfremden Erwachsenen bei den betroffenen KINDERN hinterlassen? Wie verzweifelt müssen sie sein? Können sie je wieder auf Hilfe hoffen und vertrauen?

Wird hinter dem Deckmantel von Bestimmungen und § eigentlich auch an ihr WOHL gedacht??

Wir haben dieses unglaubliche Vorkommen an sämtliche Pressestellen geschickt - bis auf eine Reaktion war die Antwort: Ignoranz!

Und ob diese Zeitung nach ihren Recherchen noch den Mut zur Berichterstattung hat?
Wir lassen uns gerne angenehm überraschen.
Alle anderen werden sich vermutlich wieder bei uns melden und sich plötzlich um Interviews bemühen und zwar dann, wenn wie so oft, Schlimmeres passiert ist.

„Lalelu.... lasst mir meine Ruh, ich mache beide Augen zu...“



Mainpost vom 25.02.06:
Mutter holt Kinder vom Vater weg Streit zwischen früheren Eheleuten eskalierte
Würzburg. Hat Manuela R. ihre Kinder entführt? Oder war es der verzweifelte Versuch einer Mutter, die drei Kinder dem angeblich prügelnden Ex-Mann zu entreißen? Am Mittwoch tauchte die Mutter nach alarmierenden SMS auf ihrem Handy ("Mama, hol uns raus, Papa ist böse. Wir hauen hier ab.") an der Schule im Raum Würzburg auf, lud die acht, zehn und zwölf Jahre alten Kinder ins Auto und verschwand. Die SMS hätten sie und ein Kollege mit eigenen Augen gesehen, erklärte auf Anfrage ihre Therapeutin vom Hilfsverein "Schotterblume", der sich um Gewaltopfer kümmert. Der Vater vermutete eine Entführung und alarmierte die Polizei. Die stoppte den Wagen auf dem Weg nach Montabaur. Nach Angaben ihrer Therapeutin war Manuela R. auf dem Weg zur Kripo, um ihren Ex- Mann wegen der angeblichen Misshandlungen anzuzeigen. Seit der Trennung der Eltern leben das Mädchen und die beiden kleineren Buben mit ihrem Vater in einem Ort vor den Toren Würzburgs. Das ist ungewöhnlich, denn Kinder werden bei einer Trennung meist der Mutter anvertraut. Die Erklärung dafür: Die Frau war "psychisch auffällig" gewesen und durfte ihre Kinder nur in Anwesenheit eines Mitarbeiters des Jugendamtes besuchen. Sie habe ihren Ex-Mann mit "nicht nachvollziehbaren Vorwürfen überzogen" und "als Teufelsaustreiber" bezeichnet, erzählen Behördenvertreter. Ihre Therapeutin spricht von einer "schlimmen Traumatisierung" und deutet an, die Frau sei misshandelt worden und deshalb psychisch erkrankt: "Wenn ein Mensch so einen Diagnose-Stempel auf der Stirn hat, ist es schwer, bei Behörden dagegen anzukommen." Mutter, Therapeutin und eine Anwältin wollten die Kinder einer Kinderpsychologin vorstellen. Doch bei der Befragung im Jugendamt in Bad Ems bemerkten Mitarbeiter nichts von Misshandlungen, sagt ein Sprecher der Behörde auf Anfrage. Die Mutter wurde - wie sie erzählt - "binnen drei Minuten" gezwungen, Abschied von den Kindern zu nehmen. Inzwischen sind sie wieder beim Vater.
Autor: Von unserem Redaktionsmitglied Manfred Schweidler