Weihnachten bei Schotterblume

Wieder ein ganz besonderes Fest, wenn auch anders als im ersten Jahr, als 12 Blümchen gekommen waren, ängstlich ,voller Scheu - anders als im zweiten Jahr, als wir etwa 30 waren, von denen sich doch einige bereits kannten, einfach anders, eben einzigartig - denn niemals können ja vergangene Stunden genau so „wiedergeholt“ werden...
Für mich wird jedes dieser Zusammentreffen unvergesslich bleiben.

2 bzw. 3 Tage lang waren die meisten der nun fast 60 Blümchen diesmal zusammen, denn Schotterblume hatte mit Übernachtungen ins Kloster Schönau eingeladen.
Eine Menge Vorbereitungen waren für so viele Menschen zu treffen. Sind genügend Betten da - wie sollen die Zimmer aufgeteilt werden?
Tischdecken, Tischdekoration, Teller, Weihnachtsbaum, Lichterketten, Kugeln, CD-Player, alles musste am Abend zuvor herbeigetragen werden.
Bis spät abends noch Tische und Stühle rücken, ojeeeee, nicht genug da. Also welche aus den Zimmern „rauben“ und durch enge Türen quetschen...
Ursel war singend am Tische schmücken, eindecken, Servietten falten, Birte kochte mehrere Töpfe voller Spinat- und Lauch/Hackfleischsuppe vor. Karin klaute ihrem Vater noch im Dunkeln einen Tannenbaum aus seinem Garten, den Jenna dann schmückte.
Dark-Rose und Nightangel kletterten waghalsig auf Fensterbänken herum, um die Lichterketten an den Wänden zu befestigen, malten ein „Frohes Weihnachten“ auf die große Schiefertafel.

Am nächsten Tag sollte dann eigentlich um ca. 15 Uhr das Kuchenbüffet eröffnet werden.
Das allerdings stellte sich als nicht ganz einfach heraus und bereitete ein kleines Chaos.
Alle hatten nämlich die tollsten Dinge mitgebracht, Kaffee, Milch, Süßigkeiten, Getränke - nur Kuchen... war so gut wie keiner da.
Woher aber so schnell holen? Eric und Karin - letztere mit hochrotem Kopf vor Aufregung - rasten mit dem Auto los in den Nachbarort zum Bäcker, der gerade schließen wollte, aber dann doch Mitleid hatte und den letzen Kuchen rausrückte...
Währenddessen saßen die Blümchen vor leeren Tellern und warteten bei - naja - „Pop-Musik.
Einige nutzen die Zeit natürlich, um sich schon mal ausgiebig zu begrüßen, zu unterhalten oder ein wenig zu beschnuppern, falls sie sich noch nicht kannten.
Dann aber wurde duftender Kaffee eingeschüttet, Kuchen aufgetragen und Gemütlichkeit bei Kerzenschein breitete sich langsam aus...
Es wurde ein wenig durch die Tische gewandert, Gespräche flogen hin und her.
Rikes Gesang hat, zumindest mir, doch sehr gefehlt in diesem Jahr.
Hätte ich vielleicht doch ein bissel „betteln“ und dann schnell Taschentücher verteilen sollen? ;-)))))

Unsere Blümchen, die uns durch Übernahme von besonderen Aufgaben unterstützen, nämlich Gästebuchbetreuung, Admintätigkeit, Gedichteseite, bekamen, von Jackie liebevoll gestaltete Dankesurkunden.
Nun waren aber die Kleinen dran. Aufmerksam hörten sie zu, als unsere Birte ihnen erzählte, dass sie in Vertretung für den Weihnachtsengel gekommen ist, der sich so seine Flügel verdienen kann.
Beim Erzählen der Weihnachtsgeschichte lauschten Groß und Klein, ganz still wurde es im Raum. Die Kinder wussten alle ganz genau bescheid und konnten stolz Fragen beantworten.
Klar, Maria war schwanger, weshalb sollten sie und Josef sonst so dringend eine Unterkunft suchen? ...
Strahlende Gesichter, als Engel Birte von jedem Kind so viel Gutes zu berichten wusste.
Ob es Michi war, der schon seine eigenen Homepages erstellt hat, Tim, der sogar schon Fremdworte fließend lesen kann oder Jenna, die ihrer Mama so fleißig beim Umzug geholfen hatte...
Diese Dinge sollten dann natürlich auch mit einem Geschenk belohnt werden.

Nun waren die Großen dran, nachdem sich vorher Raucher und Nichtraucher in den mehr oder weniger fortlaufenden „Rauchpausen“ immer mal wieder in 2 Räumen getrennt hatten.
Endlich Rikes weithin bekanntes „Wichteln“, diesmal mit dem besonderen Gedanken verbunden, dass sich alle durch permanenten Platzwechsel wie z.B.: “Tausche Deinen Platz mit jemandem, der keinen Spargel mag“, „Tausche Dein Geschenk mit .....“ usw. noch ein wenig besser kennen lernen und unterhalten.
Rike, ich habe das Gefühl, das hat viel besser geklappt, als Du es bemerkt hast...
Außerdem habe ich dabei viele glänzende Augen auch in erwachsenen Gesichern zu sehen geglaubt... Ich fand’s herrlich und habe mich jedes Mal toll mit jedem neuen Nachbarn unterhalten!
Nächstes Highlight: Birtes Suppentopf! Muss ich dazu noch viel sagen? Ich sehe nur die Schlange vor mir, die sich zum zweiten und auch dritten Suppeschöpfen angestellt hatte.
Danach haben wir für Interessierte im gesonderten Raum Videos angeboten von der ZDF-Sendung „Verlorene Kindheit“ und von der Lesung des Pfarrers Bruno Ix „Ein Priester bricht das Tabu des Schweigens“.
Nun verabschiedeten sich auch die ersten Blümchen schon, weite Strecken mussten gefahren werden, die Kinder waren müde...

Viele haben allerdings noch eine weitere Nacht im Kloster verbracht und dann noch fleißig Heinzelmännchen gespielt, alles ab- und aufgeräumt und zusammengestellt.
Lieben Dank dafür!

Ich hoffe sehr, auch in diesem Jahr konntet Ihr viele, vielleicht ganz kleine, aber positive Gefühle in Eurer Seele mit nach hause nehmen und wünsche Euch allen harmonische, friedliche und liebevolle Weihnachtstage.


Eure Dagmar