Schotterblumen gegen die „Krumme 13“

Eine Gruppe von Pädophilen, die sich „Krumme 13“ nennt, hat zunächst in Trier und dann in Hamburg versucht, einen offiziellen Verein zu gründen und zusätzlich beim Amtsgericht die Gemeinnützigkeit beantragt.
„Die Krumme 13“ sieht sich als eine arme, verfolgte und missverstandene Minderheit, die „einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen Kindern und Erwachsenen“ propagiert.
Schotterblume reiste nach Hamburg, wo der Verein gemeinsam mit ALZEV und weiteren Vereinigungen und Initativen vor dem Büro der „Krummen 13“ eine Demonstration, verbunden mit einer äußerst erfolgreichen Unterschriftenaktion durchführte.


Weitere hunderte Unterschriften konnten bei einer Internet-Aktion von Schotterblume gesammelt und an die entsprechenden Stellen weitergeleitet werden.
Daraufhin hat Dieter G., der Kopf des Pädophilenringes, Hamburg fluchtartig verlassen, sein Büro wurde ihm gekündigt, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verbreitung von kinderpornografischem Material. Schotterblume hofft auf eine Inhaftierung. Da die „Krumme 13“ aber nicht die einzige Pädophilen-Gruppierung ist, die Ambitionen auf eine Legalisierung durch Vereinsgründung hat, wird Schotterblume eine weitere bundesweite Unterschriften-Aktion starten mit der Forderung an den Petitionsausschuß des deutschen Bundestages, ein grundsätzliches Verbot für die Gründung von Pädophilen - Vereinen, Clubs, Firmen oder sonstige Organisationen auszusprechen,eine Bundestagsdebatte durchzuführen, mit dem Ziel, ein entsprechend definiertes Gesetz für ein solches Verbot zu erlassen.



"Stefans" Beichte vor Gericht?

Pädophilen-Text sorgt für Anklage gegen K-13-Chef

Von unserem Redakteur
MICHAEL SCHMITZ

TRIER/BERLIN. Die Ermittlungen haben fast ein Jahr lang gedauert. Nun liegt die Anklage vor: Der bis Anfang 2002 in Trier ansässige Dieter Gieseking, Ex-Vorsitzender des Pädophilenvereins "Krumme 13", wird der Verbreitung pornografischer Schriften beschuldigt.

Eine "freundliche und intime Beziehung zwischen einem Jungen und einem männlichen Erwachsenen" ­ nicht mehr wird laut Dieter Gieseking in dem Text beschrieben, der ihn nun vor das Amtsgericht Trier bringen könnte. Die "Lebengeschichte eines ,Stefan', der seine für sein weiteres Leben wichtigen Freundschaften in der Kindheit und Jugend zu erwachsenen Männern schildert", heißt es verharmlosend bei Gieseking.

Die Staatsanwaltschaft bewertet den sichergestellten Text ganz anders: Harte Kinderpornografie soll die Schilderung sein, die auf Giesekings Homepage zwischen März und August 2001 zu lesen war. Beschrieben darin unter anderem: die sexuellen Kontakte zwischen einem Elfjährigen und einem 30-jährigen Mann. Sowohl gegen den Autor des Textes ­ der aus Berlin stammt ­ sowie gegen Dieter Giesenking selbst ist nun von der Staatsanwaltschaft Trier Anklage wegen Verbreitung pornografischer Schriften erhoben worden, wie Oberstaatsanwalt Georg Jüngling dem TV bestätigte. Der Strafrichter beim Amtsgericht muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden.

Beide Angeschuldigte sind der Justiz nicht unbekannt. Der Autor des Textes wurde wegen "Verbreitung pornografischer Schriften" zu Geldstrafen verurteilt, auch Gieseking ist deshalb vorbestraft und musste schon eine einjährige Freiheitsstrafe absitzen. Bekannt geworden war der heute 47-jährige ehemalige Bundesgrenzschutzbeamte, nachdem er Anfang des Jahres versucht hatte, den damals noch von ihm geleiteten "Gefangenenhilfeverein für Pädophile" mit dem Namen "Krumme 13" ins Trierer Vereinsregister eintragen zu lassen. Nach der Berichterstattung im TV und im "Spiegel" sowie darauf folgenden empörten Reaktionen der Öffentlichkeit war Gieseking gescheitert, ebenso wie wenig später mit dem gleichen Ansinnen in seinem neuen Wohnort Hamburg. Von den Medien dort fühlte sich Gieseking anschließend derart verfolgt, dass er den K-13-Vorsitz niederlegte. Seine Aktivitäten hatten sich ohnehin vor allem auf die "Krumme 13"-Homepage im Internet beschränkt, von der er alle möglicherweise strafrechtlich-relevanten Dinge allerdings längst entfernt hat.

50 000 Unterschriften für Anti-Pädo-Petition

Dass er dort dennoch Bücher und Videos oft zweifelhaften Inhalts anbieten kann, lässt unterdessen eine tatsächlich gemeinnützige Organisation nicht ruhen. "Schotterblume", ein Verein aus Nassau an der Lahn, der eine Kontaktstelle für Opfer von seelischer, körperlicher und sexueller Gewalt in der Kindheit und Partnerschaft betreibt, hat bereits im März eine Petition im Bundestag eingereicht. Darin wird unter anderem ein Verbot gefordert für die "Gründung und Aufrechterhaltung von Vereinigungen, die den Zweck verfolgen, sexuelle Handlungen von Erwachsenen an Kindern gleich welcher Art zu fördern". Auslöser dafür waren laut der Vorsitzenden Dagmar Minor die Aktivitäten der "Krummen 13". Die Unterstützung für das Anliegen des 150 Mitglieder starken bundesweiten Vereins war bisher groß: "Schotterblume" sammelte seit März fast 50 000 Unterstützer-Unterschriften für die Petition, die nun am Freitag in Berlin an den Bundestagsausschuss übergeben werden. Auch Bundespräsident Johannes Rau unterstützt den Verein. Erreichen will Dagmar Minor vor allem, dass auch die Verharmlosung der Kinderpornografie als gewollte Beziehungen von Kinder mit Erwachsenen rechtlich angreifbar wird. "Im Internet kann man regelrechte Anleitungen bestellen, wie man kleine Jungs verführt", sagt die Pädagogin. "Viele Dinge bewegen sich hart an der Grenze. Die wollen wir verhindern."

Infos: www.schotterblume.de oder Telefon 02604/950025.