Erinnerung wie im Videofilm?

Frage:

Hallo Peter !!

Ich habe da mal eine Frage zu Thema Therapie? Ich bin seit fast zwei Jahren in Ambulanter Therapie um meine Vergangenheit aufzuarbeiten ich bin 2 Vergewaltigt worden leide an Bullemie und zerstöre mich selbst (ich ritze ).
Mein Frage ist ich habe meine erstes erlebniss bei meinen Therapeuten in so einer Art Videofilm erzählt da meinte er das ich dann selbst bestimmen könnte wie schnell oder wie langsam er läuft damals habe ich noch gedacht naja vielleicht hilfts.
Aber es hat nicht geholfen es ist schlimmer geworden ich habe wieder Alpträume bekommen.

Jetzt soll ich die Vergewaltigung in der Familie genauso erzählen und davor habe ich schreckliche Angst weil ich damit immer noch am meisten mit am kämpfen habe. Ich halte es nicht aus ich weiß nicht was ich tun soll ?

Gibt es nicht eine andere Möglichkeit um dieses Erlebniss anders zu verarbeiten als so ???

Ich habe es auch schon mal mit Hypnose versucht aber das hat garnicht funktioniert. Ich habe mir deswegen auch schon dreimal versucht das leben zu nehmen und wenn ich es jetzt noch mal in so einer Art Videofilm versuchen soll (ah natürlich nur geistig gemeint) weiß ich nicht was dann passiert.

Ich hoffe sie könne mir einen Rat geben wäre schön. Sie können mir auch zurück Mailen.

Danke schon mal im voraus.

Liebe Grüße

Andrea


Meine Antwort:

Hallo Andrea,

es ist immer wieder schwierig dazu umfassend genug Stellung zu beziehen ... auch wenn du einen kurzen Überblick deiner Situation beschrieben hast.
-Dein Vergleich mit dem Videofilm ist sicherlich nicht schlecht, ich bezweifel allerdings, daß du dir dieses so bedrohlich nah zumuten mußt, bzw. ob es wirklich in deiner momentanen Lagen hilfreich ist.
Vielleicht wäre Lebenshilfe, also im für dich entsprechenden Maße Ablenkung und im entsprechenden Maße Konzentration auf deine therapeutischen Inhalte etwas, was dir helfen könnte. - Sicherlich leichter gesagt als getan ... und es scheint ein langer Weg bis zu einer "Heilung" zu sein, erwarte nicht zu schnell zu viel von dir, du kannst schließlich nur innerlich "mitwachsen", lernen für dich selbst verantwortlich zu werden, das erreicht niemeand von heute auf morgen.
Du schreibst: Du ritzt!
Also ritzt du dir deine Haut auf, verletzt dich, und führst dir immerwieder Wunden und Schmerz zu, um dich abzulenken? -Um dich zu spüren, deinen Schmerz ? -Ist das dann vorübergehend besser ?-
Wie könnte es denn leichter zu ertragen sein ? Was könnte deiner Meinung nach für dich am Besten sein, ohne dich weiter selbst zu verletzen, oder schlimmer noch - ohne den Umweg über den Suizid? Vielleicht kannst du in deiner Therapie dazu arbeiten, um mehr zu dem zu kommen, was du dir vorstellst, um mehr zu deine eigenen Stärken zu kommen.Wenn du das nötrige Vertrauen in dich findest, kannst vielleicht einfacher über die Vergewaltigungen in deiner Familie reden, ohne einen minutsiösen Videofilm deines Erlebens zu erzählen. Vielleicht kannst du ihnen sagen, wie du dich jetzt ( dann in dem Gespräch m. d. Familie) fühlst, wo vor du Angst hast. Darüber, was es so schwer macht, darüber zu reden, ...
Ich denke, das ist wichtiger, als zu erzählen, wie sich dieser "Videofilm" abgespielt hat.
Ich wünsch dir, du bekommst in deiner Familie genug Rückhalt und kannst dich dort auch geborgen fühlen, in dem Wissen, die anderen wollen dich halten, -erhalten.

Liebe Grüße

Peter

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