"unerklärbare" körperliche Beschwerden, Therapie & Partnerschaft

Frage:

Hallo Peter,

ich hätte mal eine frage die mich beschäftigt.

aber kurz zu meinem problem:
ich bin seit ca. drei jahren in psychotherapeutischer behandlung. erst wegen "unerklärbarer" körperlicher beschwerden, die aber mit den therapien (ich habe mittlerweile den vierten therapeuten) immer schlimmer wurden. im augenblick kann ich die beruehrungen meines partners nur noch in todesstarre ertragen.
auch hat sich irgendwie heraus kristalisiert das bei mir wohl miss*** in der kindheit ein thema sein könnte. an den ich mich aber absolut nicht erinnern kann.
die therapeuten meinen alle (direkt oder indirekt) das ich dieses thema ruhen lassen los, da es sich eh als finte erweisen kann. ich weiss zwar das ich absolut keine schöne kindheit hatte, aber wie gesagt an einen missbrauch kann ich mich nicht erinnern.
auch die frage diesbezüglich an meine mutter war witzlos. kommentar: "wer soll dich ver*** haben?"

meine frage: ist es jetzt wirklich besser dieses thema einfach ruhen zu lassen. irgendwie spüre ich das das alles nicht die ganze wahrheit ist. aber ich kann mich auch irren.
ich weiss auch nicht wie ich in meinem fall überhaupt weiter vorgehen soll. thera sein lassen. aber was dann? meine partnerschaft (meine einzige stütze in dem ganzen chaos) ist davon ebenso stark betroffen. vielleicht wäre es ja wirklich besser wenn ich aufhöre zu suchen, oder was meinst du? ich weiss eh nicht womit ich beginnen sollte.

ich hoffe das meine frage(n) nicht einzeltherapieartig sind.

falls doch, danke fürs zuhören!!!

manu


Meine Antwort:

Hallo Manu,
es ist nicht leicht für mich, dir hier eine gute Antwort zu geben. Unerklärbare körperliche Beschwerden können von fast überall her kommen. Ich möchte die Frage des sexuellen Mißbrauchs auch nicht klein reden, und weiß nicht wirklich, wie ich dir raten kann. Im Moment denke ich, es kann eine Chance in einem (mehreren) gemeinsamen Therapiegesprächen mit deiner aktuellen TherpeutIn hilfreich sein, um überhaubt einen Weg zu finden. D.h. es soll weiterhin deine Therapie bleiben, allerdings könnte die vorübergehende Einbeziehung deines Partners ein wenig Licht darin geben, wie's mit dir/euch weitergehen kann. Vielleicht zeigen sich dadurch Möglichkeiten für eure Partnerschaft auf, so dass ihr eine Perspektive erarbeiten könnt. Ich hoffe, dass sich anschließend deine Therapie weiter auf dich konzentrieren kann.
Es mag auch andere traumatisiernde Erlebnisse in deiner Geschichte geben, die durch sog.Schlüsselreize zu deinem jetzigen Erleben führen. Mißhandlungen ohne sexuellen Hintergrund können gleichfalls gewaltige Folgen haben, vielleicht liegt ja dort ein Schlüssel zu deinem Leiden. Weiteres kann ich hier aus der "Ferne" schlecht raten. Es ist ohne die nötigen Informationen schwierig mehr zu sagen. Beratschlage dich dazu mit deiner TherapeutIn, ich wünsche dir Erfolg und die nötige Unterstützung, auch in deiner Partnerschaft.

Viele Grüße

Peter

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