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Fachtagungen und Seminare


Schotterblume
Gemeinsame Fachtagung mit dem
LVPE-Rheinland-Pfalz


Der Nassauer Opferschutzverein Schotterblume gestaltete gemeinsam mit dem Landerverband Psychiatrieerfahrener unter der Schirmherrschaft von Frau Roswitha Beck eine gelungene 11. Fachtagung in Mayen.

Das Thema war "Traumatische Erlebnisse und Psychische Erkrankung".

Im vollbesetzten Tagungssaal sprach zunächst Frau Roswitha Beck ihre Anerkennung für die jahrelange Arbeit des Vereins Schotterblume aus und für die gelungene Kooperation mit dem LVPE und den eng verknüpften Themen beider Vereine.
Frau Andrea Nahles Bundestagsabgeordnete der SPD schloß sich den Worten von Frau Beck an und erklärte, wie wichtig es ist, das Tagungsthema immer wieder öffentlich zu machen.

Es folgte ein gelungener Fachvortrag "Einfluß von Traumatisierung auf psychische Erkrankungen" von Dr. med. Ingo Schäfer (Uni Klinik Hamburg Eppendorf) der ganz klar herausstellte, dass Traumata häufigste Ursache auch für schwerste psychische Störungen sind und die Medizin dennoch immer noch gerne die Augen davor verschließt.

Zwei betroffene Frauen aus dem Rhein-Lahn-Kreis, Sonja und Martina, berichteten den schockierten Zuhörern im Anschluß über ihre schrecklichen Gewalt-und Missbrauchserlebnisse, die sie als Kind erleiden mussten und über ihre lange Suche nach der für sie richtigen Hilfe.

Es folgte ihr gemeinsamer Gesangsvortrag "Wenn Du jetzt aufgibst", der so manchen im Publikum sich eine Träne wegwischen ließ.

Die Gründerin des Vereins Schotterblume und Fachberaterin für Psychotraumatologie, Dagmar Minor-Püllen berührte die Menschen im Saal mit ihrem flammenden und hin und wieder auch durchaus provokativen Referat "Das Trauma und seine verschlüsselten Botschaften" in dem sie immer wieder deutlich aussprach, dass Psycho-Pillen kein einziges Trauma heilen können, auch wenn der Rezeptblock der Ärzte zunächst ein magisches Heilmittel zu sein scheint.

Dagmar Minor-Püllen appellierte dafür, dass schwerste psychiatrische Erkrankungen nicht weiterhin bequem den Genen zugeschoben werden sollen, wenn in Wirklichkeit zu weit über 80% unverarbeitete traumatische Erlebnisse die Ursache sind.

Der abschließende Beifall drückte ganz offensichtlich große Zustimmung dafür aus.
Den vollständigen Text des Referats können Sie hier nachlesen oder das Video des Referats ansehen.

Nach der Mittagspause stellte Schotterblume mit seiner Puppenbühne einen kurzen Ausschnitt aus seinem Präventionsprogramm für Kindergartenkinder vor und konnte danach guten Mutes sein, eine lang ersehnte finanzielle Unterstützung für dieses wichtige Projekt zu erhalten.

Im Anschluß berichtete Wilma Boevink (Utrecht, Niederlande) von ihrem persönlichen Ausweg aus der Schizophrenie, nämlich von einer psychischen Störung als Lebensidentität zur Auseinandersetzung mit dem Leben.

Es folgten nochmals mutige Gedichte und ein Vortrag von Karin Kopp, die von den Verbrechen berichtete, die ihr als Kind angetan wurden, aber auch wieder von ihrer Odyssee bei der Suche nach Anerkennung ihrer Traumafolgen und nach einer Hilfe jenseits der psychiatrischen Kliniken, in denen man lediglich versuchte, ihr Trauma zu betäuben und lahmzulegen.

Oswald Bender (Leiwen) referierte über Angst, Ängste und Diagnosen bevor bei der Bühnenrunde interessierte Fragen aus dem Publikum beantwortet wurden.

Eine gelungene Fachtagung als Folge einer gelungenen Kooperation, die sicherlich nicht das letzte gemeinsame Projekt der beiden Vereine war.

Dagmar Minor-Püllen hat zwar den Vorsitz von Schotterblume am 1.Oktober abgegeben und übernimmt lediglich noch beraterische Aufgaben, der Vereinssitz bleibt allerdings vorerst weiterhin in Nassau.



"Zeit kann diese Wunden nicht heilen"

Fachtagung von "Schotterblume" in Koblenz: Hilfe für Opfer, die in der Kindheit missbraucht wurden - Den Mantel des Schweigens herunterreißen

Es ist das Ende einer glücklichen Kindheit, wenn "es" passiert: Dass Eltern, Verwandte oder Bekannte auf einmal zu lieb zu dem kleinen Mädchen oder Jungen werden. Ein Verbrechen, über das oft der Mantel des Schweigens geschoben wird. Der Verein "Schotterblume" hilft Opfern und lud zur Fachtagung "Wir reden darüber" ins Contel-Hotel ein.

KOBLENZ. "Täter sagen ihrem Opfer oft: Wenn du redest, dann wirst du sterben", sagt Birte. Sie hat all das schreckliche Leiden am eigenen Körper erdulden müssen, schon ab dem vierten Lebensjahr. "Das Gegenteil ist richtig: Wer schweigt, der stirbt."

Sexueller Kindesmissbrauch sei Seelenmord, sagt Dagmar Minor, Gründerin der "Schotterblume". "Zeit kann diese Wunden nicht heilen." Dennoch könnte eine Therapie helfen, den Alltag zu überstehen. Und das Darüberreden, der Austausch mit anderen Opfern tue gut und helfe, Gefühle ordnen zu können.

"In den Medien werden leider nur spektakuläre Missbrauchsfälle erwähnt", so Dagmar Minor. Doch nach Schätzungen würden heute jedes dritte Mädchen und fast so viele Jungen sexuell missbraucht. Eine Furcht erregende Zahl. "Etwa zwanzig Prozent der Täter sind weiblich: die Mutter, die Tante etc." Viele glaubten es anfangs kaum, dass auch Mütter zu emotionalen und körperlichen Quälungen fähig seien.

Trotz Verdachts oder sogar Wissens werde oft nicht über solche Vorfälle gesprochen. "Und das Opfer ist hin- und hergerissen: Es liebt den Vater ja trotzdem!" Unter sexuellem Missbrauch verstehe man nicht alleine die durchgeführte Penetration. Kinder werden erniedrigend fotografiert oder gefilmt, verkauft, gefoltert, sexuell stimuliert. "Menschen, die so etwas tun, sind keine Psychopathen oder Geisteskranke. Es sind normale Leute, denen man es nie zutrauen würde." Es müsse nicht einmal Gewalt im Spiel sein, oft würden das natürliche Vertrauen sowie der Respekt des Kindes schamlos ausgenutzt.

Wo die Grenze zwischen gesundem Schmusen und liebevoller Zärtlichkeit auf der einen Seite und Missbrauch auf der anderen Seite anzusiedeln sei? "Missbrauch entsteht nicht fließend", so Dagmar Minor. "Er beginnt dann, wenn sich Jugendliche oder Erwachsene bewusst am Kind befriedigen." Missbrauch sei vom Täter geplant.

Die Folge von Missbrauch sei eine schwere Verwirrung der kindlichen Gefühle. "Es verliert die Geborgenheit und das Vertrauen in die Welt." Traumatische Spätfolgen seien unvermeidbar. "Zunächst wird das Geschehen schockhaft vergessen und verdrängt. Das ist ein gnädiger Schutzmechanismus der Seele."

Doch die Erinnerung sei eine Zeitbombe, die durch Therapie entschärft werden müsse, wenn sie nicht irgendwann gewaltsam explodieren solle. "Eine andere Reaktion ist auch, dass sich die Seele des Kindes gleichsam vom Körper abspaltet und ihn als Hülle zurücklässt."

Übersehen werde oft, dass auch viele Jungen Opfer von Missbrauch würden. "Gerade für Jungen und Männer ist es auf Grund unserer Erziehung schwer, jemanden um Hilfe zu bitten und über ihre Gefühle zu reden."

Ein alltägliches Verbrechen; und "Schotterblume" fordert eine Zwangstherapie für gefasste Triebtäter. "Man muss die Täter so früh wie möglich therapieren", so Minor. Auch Jugendliche, bei deren "Doktorspielen" man eher noch ein Auge zudrücke, seien gefährlich.

Willi Rath, Sozialpädagoge: "Wenn ich den Verdacht habe, dass in meiner Umgebung ein Kind sexuell missbraucht wird, sollte ich auf jeden Fall zunächst zu einer Beratungsstelle gehen." Ob Schotterblume, Caritas oder Kinderschutzbund - wichtig sei das Gespräch mit einer Fachperson. Denn ein Vater oder eine Tante dürften auf keinen Fall ungerechtfertigt verdächtigt werden. "Wir dürfen auch die Seele des Kindes nicht noch mehr zerstören." Behutsam und bedacht müsse vorgegangen werden. "Und man sollte ruhig dem eigenen Instinkt trauen." Michael Defrancesco

"Schotterblume", E-Mail: infoschotterblume.de.

Rhein-Zeitung - Ausgabe Koblenz Stadt vom 16.06.2003, Seite 11.


Armin und Manfred Richartz (rechts)
- Erbauer unseres Puppentheaters

Unsere Ursel zeigt Frau Theis von der Kripo
Koblenz ihren speziellen Würgegriff

Fachtagung Waldbreitbacher Impulse

Deutschlands verlorene Kinder - sexueller Missbrauch und seine verheerenden Folgen

Um diese hochsensible Thema von mehreren Seiten zu beleuchten,fanden sich am am 15.März 2003 im Tagungszentrum der Antoniuskirche Waldbreitbach verschiedene hochkarätige Referenten ein.

Dr.Stefanie Weber Lejeune, Staatssekrätärin Justizministerium

Dr. Jörg Degenhardt, Chefarzt Marienhaus Klinikum St.Antonius

Dipl.Psych. Susanne Behling, Leiterin Frauenberatungsstelle Dortmund

Kriminalkommissarin Gabriele Theis, Koblenz

Gestalt-Pädagogin Dagmar Minor, Leiterin von Schotterblume e.V., Nassau

Im Anschluß machte das interessierte Publikum regen Gebrauch von der Möglichkeit, Fragen an die Experten/innen zu stellen.


Auch Schotterblumen im Publikum


Das Expertenteam



Grausame Verbrechen im Taburaum der Familie

Gelungene Informationsveranstaltung des Vereins "Schotterblume"

Gebannt und ergriffen lauschten die interessierten Menschen im gutgefüllten Saal im Friedrich-Spee-Haus in Neuwied den Worten der Referentinnen und Referenten vorne auf der Bühne.
Das Thema ging tief unter die Haut.
Ernsthaft führte Jacqueline Kröff-Hamper, Betreuerin der Zweigstelle Neuwied durchs Programm.
Zunächst sprach Dagmar Minor, die Vorsitzende von Schotterblume über den "Grausamen Tanz", den die Partner in gewalttätigen Beziehungen miteinander tanzen und die tragischen Verknüpfungen zwischen Liebe und Gewalt.
Sie ließ anschaulich verstehen, dass sich Partner in solchen Beziehungen nicht durch Zufall treffen, sondern dass es sich um eine unbewusste Anziehung handelt zwischen Männern, die als Kind schon gelernt haben, Frauen nicht zu achten und Frauen, denen als Mädchen bereits beigebracht wurde, dass sie keine Achtung verdienen.
Dennoch ließ Dagmar Minor keine Zweifel offen, dass erlittene Demütigungen und Misshandlungen der Kinderzeit nichts daran ändern, dass der erwachsene Mensch für sein Leben und seine Taten verantwortlich ist.
Hans Schmidt vom Verein "Jedermann" in Heidelberg meinte dann auch:
"Neue Männer braucht das Land" und berichtete in seinem unnachahmlich vorgetragen Referat von seiner therapeutischen Arbeit mit in ihrer Partnerschaft gewalttätigen Männern, mit denen er keine Gnade hatte und stellte fest: "Gewalt ist männlich " Punkt."
"Es ist eben einfach so passiert" oder "Mir ist die Hand ausgerutscht" sind Rechtfertigungen, mit denen die Täter bei ihm keine Chance haben.
Die Zuhörer erfuhren, dass die Gewalttäter in der Regel nicht freiwillig und voller Einsicht in seine Beratungsstelle kommen, sondern es entweder eine gerichtliche Verfügung ist oder letzte Hoffnung die verlorene Partnerin zurückzugewinnen.
Dennoch bezeichnete er die Rückfallquote als äußert gering, falls der Mann die Therapie auch wirklich bis zum Ende durchzieht. Bewegend der Liedvortrag "Verzeih" von Kirsten Maxeiner, der die Zuhörerinnen und Zuhörer in die Pause entließ.
Dort gab es Entspannung und Gespräche bei Kaffee und Kuchen, Infotische mit umfangreichen Materialien, Adressen, Klinikführern, Hilfsangeboten, Referaten.
Im zweiten Teil der Veranstaltung ging es um das schrecklichste Verbrechen von allen, um den Missbrauch an Kindern und um die tiefen seelischen Wunden, die auch die Zeit nicht heilen kann. Das aufwühlende Referat von Dagmar Minor ließ viele Tränen fließen, Menschen sich spontan an den Händen fassen.
Schockiert hörten sie, was Erwachsene Kindern alles antun können, hörten von seelischem, körperlichem und sexuellem Missbrauch durch Väter, Großväter und Mütter, von unvorstellbarer Folter durch Sekten und Pornoringe.
Dagmar Minor berichtete über die vielfältigen Folgeerscheinungen und was es bedeutet, mit einer durchlöcherten, zersplitterten oder getöteten Seele weiterleben zu müssen.
Aber ihr gelang es vor allem, trotzdem Hoffnung zu machen, Hoffnung auf Heilung mit Hilfe von einfühlsamer therapeutischer Begleitung und sie erklärte, dass Therapie durchaus ein spannender und kreativer Prozess sein kann.
Zwischen den Vorträgen betroffene Missbrauchsopfer, die mutig auf die Bühne traten um ihren Schmerz aber auch ihre Erfolge in Lied oder Gedichtsform auszudrücken.
"Ich bin Rike, ich wurde von meinem Großvater missbraucht. Ich habe überlebt und singe nun 'Wenn Du jetzt aufgibst'".
"Ich bin Conny, ich werde meinem Leben die Stirn bieten und lasse mich nie wieder missbrauchen. Egal von wem."
Bilder von Kyara, anklagend an der Rückwand, erzählten ohne Worte die grauenhafte Geschichte ihres rituellen Missbrauchs und der Spaltung ihrer Persönlichkeit.
Um dieses Thema ging es dann auch in dem Vortrag von Maria Heilmann, Diplom-Pädagogin aus Bad Ems "Dissoziation als Überlebensmuster", machte eines der gravierendsten Schutzmechanismen der Seele verständlich, der alles, was das Bewusstsein unmöglich verkraften könnte, durch Zerteilung der Persönlichkeit darin hindert, bis dorthin vorzudringen. Betroffene Stille nach diesem Referat.
Rechtsanwältin Isabelle Schulte-Wissermann bot im Anschluss daran wichtige Informationen über das neue Verjährungsgesetz, über Risiken und Chancen einer Anzeige nach langer Zeit an, klärte auf über Schmerzensgeld und Opferentschädigung.
Auch ihre flammenden Berichte aus der Praxis ließen so manche Emotionen hochkommen.
Den Abschluss dieser mutigen Veranstaltung machte eine äußerst interessante Bühnen-Expertenrunde, in der für das Publikum rege die Möglichkeit nutzte, Fragen zu stellen.
Neben den genannten Referenten kamen dazu Doris Twesten vom Neuwieder Verein "Trotzdem" und Frau Dr. Schmulenski von der Dr. von Ehrenwallschen Klinik in Ahrweiler.

Obwohl die angegebene Zeit weit überschritten war, hat kein einziger der Anwesenden den Saal vor Beendigung des Programms verlassen, denn jede Minute Dableiben es war es wert.


Tag gegen Gewalt

21.09.2001

19322 Wittenberge

Festspielhaus


veranstaltet von

e.V.

in Zusammenarbeit mit dem Verein Frauen für Frauen Wittenberge
und dem Rat der Stadt Wittenberge

09.00 Uhr Begrüßung durch den Bürgermeister Wittenberge

Rezitation
09.20 Uhr

Referate

1. "Gewalt hat viele Gesichter" Herr Erxleben, BBZ
2. "Prozeß um Körperverletzung mit Dauerfolgen"Bericht der Polizei, Prignitzer 11. Juli

Musikalische Darbietung
3. "Mehr Respekt vor Kindern" Jugendamt Westprignitz
4. "Kein Mann hat das Recht eine Frau zu schlagen" Frauen für Frauen e.V.
5. "Zeit heilt diese Wunden nicht" Schotterblume e.V. Frau Dagmar Minor
5. "Gewalt in der Partnerschaft - ein grausamer Tanz ?" Schotterblume e.V. Frau Dagmar Minor

Die Fach-Referate unserer Vorsitzenden
Dagmar Minor wurden mit großem Interesse aufgenommen
12.30 Uhr Vereine gegen Gewalt stellen sich vor
13.30 Uhr Fachleute und Politiker im Gespräch
"Stoppt die Gewalt! Aber wie"
15.00 Uhr Pressekonferenz
20.00 Uhr

Benefizkonzert "The Dice"


Ganztägig Stände der einzelnen Vereine und Organisationen

Schotterblume-Ausstellung: Ohne Worte ganztägig


Der Ausstellungsraum

"Angst; gefangen" von Kyara

"Gepeinigt" von Kyara


Weitere Berichte zum Tag gegen Gewalt unter Presse

"Schotterblume e.V." wird bei der Bruker-Fachtagung in Lahnstein 2000 Menschen vorgestellt.

Vom Erlös der Spenden der Teilnehmer konnte mehrere Monate die Telefonrechnung für das Not-Telefon bezahlt werden.

 

 

 

Am 12./13.Mai 2000 hat "Schotterblume" eine 2-tägige Informationsveranstaltung durchgeführt, unter dem Motto: "Aber wir reden darüber ", an der Betroffene, Fachleute und Vereine ähnlicher Zielsetzung teilgenommen haben. Hier einer der Presse - Berichte über diese beiden Tage:

 

Gelungene Informations - Veranstaltung von "Schotterblume"

Dem Missbrauch von Kindern vorzubeugen, aber auch dessen Folgen zu verarbeiten und zu überwinden, stand im Mittelpunkt der 2-tägigen Veranstaltung, zu der "Schotterblume", die Kontakt - und Informationsstelle für Opfer von seelischer, körperlicher und sexuellen Gewalt in der Kindheit und Partnerschaft e.V., mit Sitz in Nassau, am 12. Und 13. Mai in die Stadthalle Nassau eingeladen hatte.

Das Prävention auch Spaß machen kann, bestätigte die Reaktion der Kinder beim bunten und lehrreichen Kindernachmittag zum zentralen Thema: "Schöne und blöde Gefühle" Polizisten aus Mayen liehen den knuffigen Handpuppen ihre Stimmen und begeisterten nicht nur die Kleinen. Sie verwickelten die Kinder mit Leichtigkeit in das Geschehen in das richtige Verhalten außerhalb der eigenen vier Wände.

Der Dinosaurier aus dem Freizeitpark in Mühlheim - Kährlich war natürlich ständig von Kindern umringt, die gerne herausfinden wollten, welche Gefühle der Dino denn nun gerade hatte.

Begeistertes Mitklatschen bei der Musik der Gruppe " Shamrock ". Keinem der Kinder fiel es schwer, die durch außergewöhnliche Instrumente vorgetragenen verschiedensten Gefühle zu erraten.

Als die Jungen und Mädchen der Selbstbehauptungsgruppe "Whin Tsan" aus Koblenz, Boppard und Bad Ems ihre Rollenspiele und Übungen vorführten, hielt es die Kinder im Publikum nicht mehr auf ihren Plätzen. Das wollten sie auch versuchen !

In den Pausen waren die Spieltische an denen es ebenfalls rund ums Thema " Gefühle " ging, schnell belagert.

 

 

Fotografiert "am Rande"

 

Da wurde "Gefühle Quartett" gespielt, "Freude-, Wut  oder Glücks " Collagen geklebt, Ideen gegen die Angst aufgemalt, Gefühle geschminkt oder durch Verkleidungen ausgedrückt...

Danach las Oma im Lehnstuhl , vorne auf der liebevoll gestalteten Kinderzimmer - Bühne, die Mutmach - Geschichte vom großen und vom kleinen NEIN.

Zum Schluss folgte die Preisvergabe an die Sieger und Siegerinnen des großen Malwettbewerbs,  "Kinder, malt Eure Gefühle", den Schotterblume ausgeschrieben hatte. Über 60 Bilder waren eingegangen und die Kinder hatten sich viele Gedanken zum Thema gemacht.. Jedes Bild war ein Meisterwerk und so erhielt auch jedes Kind einen verdienten Preis.

Die Hauptpreise spendeten: das Tauris-Bad in Mühlheim Kärlich, der Hof Aspich in Lahnstein, der Zoo in Neuwied, das Globus Warenhaus in Lahnstein, die Eisdiele Nassau-Römerstrasse, die Volksbank Rhein-Lahn und der Verein "Lebenswerte Zukunft"

Der zweite Tag war mit "Zeit heilt diese Wunden nicht" den unzählig vielen erwachsengewordenen Opfern des Kindesmissbrauchs gewidmet.

Es ging um die oft verheerenden Folgeerscheinungen, aber auch besonders um die Heilungsmöglichkeiten."Schotterblume" bot den interessierten Gästen und Fachleuten hierzu verschiedene Vorträge an.

Zunächst ging Dr.phil. Mathias Jung, Psychotherapeut am Max-Otto-Bruker-Haus in Lahnstein am Beispiel des Märchens "Allerleirauh" den Gründen für das verlogene Schweigen innerhalb der eigenen Vier Wände nach.

Diplom-Pädagogin Maria Heilmann, freie Praxis in Bad Ems, erläuterte anhand eines fachkundigen detaillierten Referats die weitgreifenden Folgeerscheinungen und durchaus möglichen Wege, das "unverletzte Kind in sich" wiederzuentdecken.

Zum Thema "Missbrauch an Jungen - aber welcher Held geht schon zur Therapie?" sprach Dagmar Minor, die Vorsitzende von "Schotterblume" sehr eindringlich. Sie machte besonders die, durch die Sozialisation geschaffenen, Unterschiede der Situation für männliche und weibliche Missbrauchsopfer klar.

Ergreifend, als ein Mann, der in seiner Kindheit sexuell missbraucht wurde, mutig die Bühne betrat und Dagmar Minor mit einem Blumenstrauß für ihren Vortrag , in dem sie auch Männern Mut macht, über ihre schrecklichen Erlebnisse zu sprechen, dankte.

Danach wurde Musik eingespielt. "Ich will leben" war der tief unter die Haut gehende Text einer ebenfalls Betroffenen und kann als CD bestellt werden.


Die Ausstellung "Ohne Worte"


in der Missbrauchsopfer durch Bilder, Fotos, Plastiken, Tonfiguren und Collagen, ihre innere Qual nach außen brachten, erschütterte und ließ das Seelenchaos, das solche Taten hinterlässt, erahnen.

Ein außergewöhnlich umfangreiches Informationsangebot stand den interessierten Besuchern zur Verfügung: Bundesweite Kontaktadressen, Fachkliniken mit Therapiekonzepten, Hintergründe der verschiedensten Folgeerscheinungen, Fachbücher und themenbezogene Literatur. Hierzu gab es Sachspenden der Polizei, von Dr. phil. Mathias Jung und dem Verein "Prävention & Prophylaxe".

Durch die Bühnen - Experten - Runde, an der die Leiterin der Beratungsstelle "Schotterblume", eine Ärztin, eine Therapeutin, der Vertreter des Clubs "Hände weg von Kindern", ein Anwalt, ein Vertreter der Opferschutzorganisation "Weißer Ring" und die Ansprechpartnerin des "Drogen Telefons" zur Verfügung standen, konnten viele, äußerst interessante, aber auch bewegende Fragen aus dem Publikum beantwortet werden.

Es war dabei die Möglichkeit der anonymen Fragestellung durch Kartenabgabe gegeben. Vorrangig handelte es sich bei den Fragen um Aufklärung der Therapiehintergründe, Probleme mit der Kostenübernahme und um juristische Unklarheiten. Ausklang fand die bemerkenswerte Veranstaltung durch mutig vorgetragene Gedichte von Betroffenen, die nicht zweifeln ließen, welch tiefe seelische Wunden die kindlichen Missbrauchserlebnisse hinterlassen, die aber auch Hoffnung machen und sagen konnten:

Es ist zu schaffen !

Viel Lob für diese Veranstaltung, auch von Bürgermeister Baum und Verbandsbürgermeister Klöckner, die ebenfalls erschienen waren, um einen Einblick zu nehmen.

Text aus "Nassauer Land"

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Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Spendern und Sponsoren dieser Veranstaltung:

  • Verein "Lebenswerte Zukunft"
  • Volksbank Rhein-Lahn
  • Polizei, Wiesbaden
  • Globus Warenhaus, Lahnstein

Übergabe der Preise für den Kindermalwettbewerb beim Globus, Lahnstein



  • Tauris Erlebnis-Bad, Mühlheim-Kärlich
  • Zoo, Neuwied
  • Kinderkanal
  • Foto Jörg, Nassau
  • Kosmetik - Studio Hachenberg, Nassau
  • Kaufhaus Knoth, Nassau
  • Dr. phil. Mathias Jung, Lahnstein
  • Berthold Laufer, Singhofen
  • Burkhard Meyer, Bad Ems

Sowie bei weiteren Spendern /Innen , die nicht öffentlich genannt werden möchten.

 © Schotterblume e.V.