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Folgeerscheinungen: Die Borderlinestörung

Die Borderlinestörung


oder besser gesagt, die
Borderline-Persönlichkeits-Organisation


„Borderliner“ haben keine emotionale Haut!


Ich persönlich mag es nicht, Menschen mit Diagnosestempeln zu versehen und in Schubladen zu stecken. Insofern betrachte und verwende ich Diagnosen allenfalls als eine Art Landkarte zur Orientierung auf den schwierigen Straßen zwischenmenschlicher Beziehungen.

Die Borderlinestörung wird als eine Störung des Persönlichkeitsbildes betrachtet, die den Betroffenen nachhaltig prägt und bei der stabile Reaktionen in unterschiedlichen Situationen auftreten.

Die traumatischen Kindheitserfahrungen, die hier im Vordergrund stehen, lassen alternativ auch an die Diagnose einer "posttraumatischen Belastungsstörung" zu.

Borderline-Entwicklungen lassen sich demnach in aller Regel auf Kindheitstraumata zurückführen.


Vernachlässigung, häufiger Objektwechsel, Zeuge drastischer Gewalt in der Familie, Mißbrauch.
Die Störung lässt sich auch als ich-strukturelle Störung beschreiben!

In ihrem Zentrum steht der Abwehrmechanismus der Spaltung.
Sie dient der Abwehr der Fragmentierung, der Auflösung oder der weiterer Regression.
Alle weiteren Mechanismen dienen der Aufrechterhaltung der Spaltung.


Es gibt zwei weitere Frühstörungskonzepte,auf die ich hinweisen möchte:

Kernbergs (1975) Theorie zur Borderline-Entwicklung:

Vorerfahrungen aus der frühen Kindheit können die Entwicklung begünstigen.
Es handelt sich dabei vor allem um Haß- und Neidkonflikte, die mit einer gesteigerten Aggression des Kindes einhergehen (Kernberg, 1975). Diese führen zu einer Spaltung der Selbst-Objektvorstellungen in "ganz gut" und "ganz böse", welche fortbestehen bleibt. Meist findet die Spaltung zu Abwehrzwecken vor allem im 2./3. Lebensjahr statt.


Mastersond (1976) Theorie zur Borderline-Entwicklung:

Der Spaltungsvorgang vollzieht sich weniger zwischen einem guten und einem bösen Objekt, sondern zwischen einem belohnenden und einem verlassenden Objekt, d.h. die Mutter belohnt in der Beziehung zum Kind regressives Verhalten, während sie auf sein autonomes Verhalten mit Rückzug reagiert.
Kinder erleben dabei eine schwere Verlassenheitsdepression, deren Wiederkehr sie später mit allen Mitteln zu vermeiden trachten. Sie verzichten deshalb auf Autonomie. Mit einem Teil ihres Ichs lehnen sie sich regressiv an eine Objektrepräsentanz an, die Belohnung für regressives Verhalten verspricht.


Die Spaltung engt das Gegenüber auf Teilaspekte ein, macht es in gewisser Weise kleiner und kontrollierbarer.


Die auf traumatische Kindheitsereignisse zurückzuführende starke Angst und Aggression wird auf diese Weise abgewehrt.
Gleichzeitig haben Borderline-Patienten eine panische Angst vor dem Alleinsein. Sie konnten kein schützendes, inneres Objekt installieren. Dies ist aber notwendig, um Schutz vor den internalisierten traumatisierenden Objekten zu gewähren.

Für Borderlien-Patienten bedeutet Alleinsein deshalb, dass frühere traumatische Erfahrungen jederzeit wieder wach werden können!
Das hiermit verbundene Gefühl der Selbstauflösung und Fragmentierung löst Panik aus.
Alleinsein ist daher oft gleichbedeutend mit Vemichtet-Werden.

Die Selbstverletzungen haben dann eine lebenserhaltende Funktion, weil die betroffenen Menschen sich wieder lebendig fühlen, während sie vorher wie tot fühlten.

Es ist zu beobachten, dass Borderline- Patienten drei traurige Grundannahmen zu haben scheinen, die ihnen vermutlich als Kind eingepflanzt wurden und die überlebt haben:
  1. Die Welt ist gefährlich und feindselig
  2. Ich bin machtlos und verletzlich
  3. Ich bin von Natur aus inakzeptabel
Borderline-Patienten fühlen sich demnach machtlos und verletzlich in einer feindseligen Welt.
Im Verhalten zeigt sich eine ständige Wachsamkeit gegenüber Anzeichen von Gefahren, Vorsicht gegenüber zwischenmenschlichen Beziehungen und Angst vor dem Verlust der Selbstkontrolle (insb. emotionaler Reaktionen).
Sie sind ständig bemüht, die eigenen Unzulänglichkeit zu verbergen und nicht abgelenkt zu werden. Die besondere Wachsamkeit führt dazu, daß sie viele scheinbare Gefahrensituationen entdecken, was ihre Annahmen nur bestätigt.

Borderline-Patienten. nehmen an,,dass sie von Natur aus inakzeptabel sind.
Sie sehen Abhängigkeit mit der Gefahr verbunden, verlassen zu werden.
Sie schwanken zwischen Autonomie und Abhängigkeit und können sich weder auf das eine noch das andere verlassen.

Ihr "Schwarzweiß-Denken" (Jemand ist entweder vertrauenswürdig oder hinterlistig) bewirkt extreme Bewertungen von Situationen.
Dies fuhrt wiederum zu extremen emotionalen Reaktionen, Verhaltensweisen und Stimmungswechseln. Jemand, der sich vorher als zuverlässig erwiesen hat, erscheint als vollkommen unzuverlässig, wenn er den Erwartungen nicht gerecht wird.

Symptome, die häufig mit Borderlinestörungen einhergehen


Ein Borderline –Betroffener sagte beim Versuch, mir seinen „Zustand“ zu erklären:

„Ich fühle mich ständig wie ein Stuhl, der nur auf zwei gegenüberliegenden Beinen steht und so ständig die Balance halten muß um nicht umzukippen. Damit bin ich Tag und Nacht beschäftigt.“


Borderline-Patienten können eine Vielzahl von teils stabilen, teils wechselnden Symptomen aufweisen:


Selbstverstümmelnde Verhaltensweisen

Wiederkehrende Impulshandlungen mit selbstschädigendem Charakter

Selbstbeschädigendes Verhalten ist gleichzeitig:
  • eine Selbstbestrafung, weil der Betroffene sich nicht unter Kontrolle hat
  • hilft, die Anspannung in der Situation zu verhindern
  • Versuch, Nahestehende zu bestrafen, durch die sich der Patient verletzt fühlt

Suizidversuche


Flüchtige Wahnvorstellungen

in denen die Umwelt verändert oder bedrohlich wahrgenommen wird.

Zwangssymptome

die vorübergehend wahnhaften Charakter annehmen oder auch Vorstellungen, die manchmal so leibhaftig wirken, dass der Patient sie nicht mehr als Sinnestäuschung erkennt Zwangssymptome in Form von sich wiederholenden, teils ritualisierten Handlungen. Neben konkreten Zwangshandlungen finden sich auch gedankliche Zwänge para-noid-hypochondrischer Natur

Kurzfristige psychotische Dekompensationen

(Minipsychose), die Stunden bis höchstens 2 Tage dauern, aber auch in dieser Zeit immer ein Stück weit ich-dyston bleiben und voll reversibel sind.

Chronische, frei flottierende, d. h. nicht an bestimmte Objekte gebundene Angst

die allgegenwärtig ist und sich relativ nah an der Oberfläche befindet. Diese Angst wird häufig unter einer aggressiven oder ablehnenden Fassade verdeckt und kann meist erst nach dem Aufbau einer tragfähigen therapeutischen Beziehung verbalisiert werden. Sie beeinträchtigt Kontaktverhalten und Beziehungsfahigkeit schwer, führt zum Vermeiden sozialer Situationen und zu aggressiver Abwehr in denselben, Kränkungserleben und Rückzug. Neben dieser frei flottierenden Angst können sämtliche auch von neurotischen Störungen bekannten Phobien auftreten, die häufig auf den eigenen Körper oder die eigene Person bezogen sind.

Konversionssymptome

mit oder ohne Chronifizierungsneigung, häufig auch überraschendes Wechseln eines Symptoms in Abhängigkeit von Beziehungen. So läßt sich z.B. während einer stationären Behandlung manchmal die Übernahme eines Symptoms von anderen Patienten beobachten.

Depressionen

mit einem eigenen Charakter, einem großen Gefühl der Leere (Verlassenheitsdepression) und einer heftigen, häufig nicht artikulierten Wut auf sich selbst, bis hin zu Selbstverletzungen und suizidalen Handlungen. Im Gegensatz zu neurotischen Patienten entsteht im Gegenüber weniger Ärger oder Mitleid, sondern selbst häufig ein Gefühl der Leere. Hilfeleistungen im Rahmen einer depressiven Krise werden von Borderline-Patienten häufig schroff zurückgewiesen, so daß Helfen und Helfenwollen zu einem Problem in der therapeutischen Beziehung wird.

Psychosomatische Symptome

mit vielfältiger Ausprägung wie Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Eßstörungen, Hyperventilation, die rasch wechseln können, aber auch gleichzeitig auftauchen.

Sexuelles Erleben und Verhalten ist häufig gestört

und unbefriedigend. Partner werden aus der Unfähigkeit heraus, stabile Beziehungen zu halten und Konflikte angemessen klären zu können, gewechselt. Ebenso kommen Enthaltsamkeit oder Impotenz, sexuelle Perversionen, die scheinbar widersprüchlich oder einander ausschließend erscheinen, vor.

Psychotische Symptome

in Form von sogenannten Minipsychosen. Sie sind rückbildbar. meist von kurzer Dauer und lassen im allgemeinen einen eng umschriebenen Auslöser erkennen. Psychotisches Erleben kann normalerweise durch Konfrontation mit der Realität begrenzt und aufgehoben werden. Somit gilt die intakte Realitätsprüfung als differentialdiagnostisches Kriterium in Abgrenzung zur Psychose. Häufig sind auch umschriebene akustische und optische Halluzinationen, vorwiegend in Ruhephasen, z.B. vor dem Einschlafen.

Dissoziative Reaktionen

(Derealisation, Depersonalisation), die induziert werden, um sich unerträglich erscheinenden realen Situationen mit Hilfe eines Trancezustandes zu entziehen. Im Extremfall können Spaltungsmechanismen zur Ausbildung von verschiedenen Persönlichkeitszuständen (personality states] führen. Ob die Multiple Persönlichkeit als Unterform der Borderline-Störung oder als eigenständige Kategorie zu werten ist,ist noch nicht entschieden.

Pobleme mit der Impulskontrolle

durch starkes Aggressionspotential bzw. die Unfähigkeit, dieses zu kontrollieren, durch schnelle Kränkbarkeit leicht auslösbar. Sie kann sich neben Wutausbrüchen in Alkohol- oder Drogenmißbrauch, Selbstverletzungen, Risikobereitschaft etc. äußern.

Drogenmißbrauch

der aber weniger dem Erreichen eines euphorischen Zustandes dient, sondern der Vermeidung von Leeregefühlen und Verlassenheit. Insofern stellt er einen Selbstheilungsversuch dar, ebenso wie andere exzessive Verhaltensweisen dazu dienen sollen, innere Leere zu füllen.

Suizidalität ist deutlich erhöht

bei Borderline-Patienten. Oft ist es nicht leicht, zwischen einem selbstverletzenden Verhalten im Sinne eines Agierens und echten Suizidversuchen zu unterscheiden.

Zwischenmenschliche Beziehungen

werden intensiv erlebt, sind meist instabil, oft kurz und heftig und schwanken zwischen Idealisierung und Abwertung der betreffenden Bezugspersonen.

Das Selbstbild ist instabil und/oder verzerrt

z.B. im Sinne der Depersonalisation oder der Identifikation mit zerstörerischen Anteilen der Persönlichkeit.


Die Symptome betreffen und beeinflussen alle wesentlichen Lebensbereiche (Affekte, Kognitionen, Impulse/Handlungsmuster, zwischenmenschliche Beziehungen)

Symptome sind immer als ein Versuch der Selbstregulation zu sehen, haben immer eine Botschaft!


Extrem starker Haß und Wut sind als Folge des Kindheitstraumas zu verstehen, was aber keinesfalls zerstörerisches Verhalten anderen Menschen gegenüber rechtfertigen kann und soll.

Darüber hinaus hat das Ausagieren von Wut aber auch noch andere Funktionen wie:
  • Abwehr von Liebesgefühlen
  • Überdeckung eigener Schuldgefühle
  • Wiederherstellung von Lebensgefühl.

Menschen mit einer Borderlinestruktur
  • können keine echte Freude spüren
  • haben eine panische Angst vor dem Alleinsein und tun alles, um diesen Zustand zu vermeiden

Oft werden andere deshalb durch verzweifelte Manipulation und Erpressung in der Beziehung festgehalten.

Sie können nämlich nicht glauben, dass ein anderer auch freiwillig bei ihnen bleiben könnte.

Wichtige Beziehungspartner werden dabei wechselnd idealisiert und entwertet. (Für Partner oft eine Hölle, die sie nicht begreifen) Ihre Beziehungen können deshalb auch als intensiv, aber unbeständig bezeichnet werden. Eine Borderlinekompensation erfolgt häufig, wenn solche Beziehungen zu Bruch gehen.

Zu erwähnen auch, dass Männer (auch Frauen), die aufgrund einer Gewalttat im Gefängnis landen, ebenfalls überdurchschnittlich häufig eine Borderline-störung aufweisen.

Im Zentrum der Therapie steht der Umgang mit der Spaltung.
Diese fuhrt dazu, dass sich der Patient mit dem/der Therapeuten/in immer nur mit einem Teil seiner Persönlichkeit in Verbindung setzt, während er mit dem abgespaltenen anderen Teil außerhalb der therapeutischen Beziehung entgegengesetzt agiert. Der Therapeut/die Therapeutin sollte diese "Teilangebote" des Patienten auch als solche behandeln.

Es sollte weiterhin in einer gelingenden Therapie um folgende Punkte gehen:
  • Verbesserung der Impulskontrollem bes. Umgang mit der Aggression
  • Abbau von emotionalem Stress und selbstschädigendem Verhalten
  • Abbau des dichotomen Denkens
  • Stärkung des Identitätssinns

Es geht darum, Erfahrung zu ermöglichen, dass ein Mensch mit einer Borderline-Persönlichkeit viele positive Eigenschaften und Fertigkeiten besitzt und eine befriedigendere Lebensführung entwickeln kann, wenn er mehr Zugang zu seinen Gefühlen und Bedürfnissen und dem Körper gewinnt.

In diesem Zusammenhang hat die Aufarbeitung von Mißbrauchserfahrungen einen hohen Stellenwert.

Anstatt sich selbst zu hassen und den Körper abzulehnen eine fürsorgliche und annehmende Haltung dem Körper und der verletzten Seele gegenüber entwickeln.

Wenn der Patient vom „Entweder-Oder“ zum „Sowohl-als-auch“ fortgeschritten ist, kann er über seinen eigenen inneren Reichtum verfügen!


© Dagmar Minor-Püllen

© Schotterblume e.V.