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Es ist zu schaffen

Wir möchten an dieser Stelle Eure Berichte über Fortschritte bei der Heilung veröffentlichen, um anderen Mut zu machen und zu zeigen, daß Heilung möglich ist.
Auch wenn es im Einzelfall nur kleine Schritte sein sollten, so sind es doch wichtige Schritte und wir bitten Euch, sie uns zu schicken.

Bitte gebt hier Eure Berichte ein. Diese werden dann innerhalb weniger Tage von uns freigeschaltet.
Falls dies einmal nicht klappen sollte, wendet Euch bitte an Webmaster Eric.
Habt bitte Verständnis dafür, daß wir an dieser Stelle nur Berichte veröffentlichen, die zum Thema "Es ist zu schaffen" passen.



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Zur Person (nicht notwendig, nur wenn Ihr wollt!)
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Manchmal hat man auch Rückschläge 21.08.2021 13:12
Name Gaensebluemchen
E-Mail Gaensebluemchen47online.de
Hallo ihr alle,

Ich hatte einen kleinen Rückschlag und mal wieder meine eigenen Bedürfnisse nicht beachtet. Aber es schnell erkannt und die Notbremse gezogen
Im Moment beschäftigt mich sehr das Innere Kind und ich fange an es immer besser zu verstehen. Wenn ich mit dem inneren Kind im Kontakt bin, geht es mir richtig gut und ich treffe bessere Entscheidungen.
Leider verliere ich ab und zu den Kontakt, vor allem wenn ich mit Menschen zusammen bin. Aber ich übe das und auch meine Therapie geht jetzt in die Richtung mit dem inneren Kind zu lernen und zu leben.

Meine Therapie läuft nach wie vor gut, aber auch sehr anstrengend. Nur der Kontakt zur Psychiatrischen Hilfsgemeinschaft startet noch nicht so richtig durch, hängt irgendwie mit dem ganzen Corona Kram zusammen.
Also, seit tapfer und haltet durch. Geht euren Weg immer weiter, trotz Rückschläge. Bleibt euch immer treu und glaubt an euch. Wir sind alle stark.

Heilungsweg 05.05.2021 15:54
Name Gaesebluemchen
E-Mail Gaensebluemchen47online.de
Hallo ihr alle!
Wollte mal wieder ein paar Zeilen zu meiner Heilung schreiben. Bin nach wie vor in Therapie und ich mache Fortschritte. Lerne für mich selbst gut zu sorgen und Entscheidungen zu treffen, die für mich gut sind und nicht für andere. Habe mich auch ganz bewusst vom familiären Umfeld zurück gezogen. Hatte nochmal den ein oder anderen Kontakt versucht, aber dann immer Rückschläge in der Therapie gehabt. Durch Corona hat die Psychiatrische Hilfsgemeinschaft geschlossen, leider! Will mir da was aufbauen und da bin ich jederzeit willkommen.
Wir brauchen nicht unbedingt eine Familie um glücklich zu werden, da bin ich mir sicher.

Ich will Euch Mut machen euren Weg tapfer weiterzugehen. Und immer wieder kämpfen, auch wenn es manchmal Rückschläge hagelt.
Bleibt alle gesund und hoffentlich ist Corona bald überwunden.
Gaensebluemchen

Es lohnt sich zu kämpfen und Hilfe anzunehmen02.12.2020 17:13
ich habe mich entschlossen anonym zu bleiben. Doch ich möchte doch etwas zu meiner Heilung und zu meinem Weg zu schreiben.Denn ich glaube,ich bin einen sehr langen undcsteinigen Weg gegangen und möchte gerne anderen Betroffenen zeigen und sagen,das es heute nicht mehr nötig ist alles alleine zu bewältigen. Es gibt zum Glück Hilfe,nur konnte ich diese schlecht bis gar nicht annehmen.
Ich bin heute 47 Jahre alt und vomm 9. bis zum 18. Lebensjahr missbraucht worden.Habe immer hinter verschlossener Tür und mit Fachbüchern versucht mir zu helfen. Erst 2009 habe ich es geschafft,eine Therapie zumindest aufzusuchen.Aber ich konnte nicht reden,habe wieder alles zuhause durchlebt,jede Menge Flashbacks. Ich habe diese Flashback angefangen niederzuschreiben, damit ich sie wenigstens geschrieben habe.

Gelesen hat das alles noch nie einer. Ich habe versucht,alles unter einen Hut zu kriegen,meine Aufarbeitung und wieder in den Beruf zu kommen.Und meinen Täter zur Rede zu stellen. Alles allein und ohne ueberhaupt Jemanden im Rückhalt zu haben. Schließlich bin ich krank geworden und im Jahre 2011 kam ich in die Klinik mit einer Psychose und später noch eine Depression. Naja,zumindest konnte ich jetzt teilweise Hilfe durch eine Psychiatrische Hilfsgemeinschaft annehmen und habe mich dort in kleinen Schritten wieder auf die Beine gestellt. Nur ins Berufsleben habe ich es nicht mehr geschafft durch meine Erkrankung.Ich bin berentet worden.
Ich lebe mit der Erkrankung schizzoaffektive Psychose,Depression und habe eine Sozialphobie. Über meinen Missbrauch konnte ich bei der Hilfsgemeinschaft leider auch nicht reden.
Ich habe in diesem Jahr eine Verhaltenstherapie begonnen bei einer tollen Therapeutin und kann endlich reden.
Ich glaube,dass es heute nicht mehr nötig ist einen so langen und harten Weg zu gehen und das wir rechtzeitig Hilfe annehmen sollten.

Mir hat das Buch Trotz allem sehr geholfen und meine langjährige, aber passive Mitgliedschaft bei Schotterblume und meine Therapien.

Ich glaube, es wird immer ein Schatten auf unsere Seele bleiben,aber ich glaube auch,dass wir lernen können damit ein für uns zufriedene Leben zu führen.

Erstmal habe ich jetzt eine Langzeittherapie und mein Weg führt wieder zurück zur Hilfsgemeinschaft. Dort habe ich die Möglichkeit in die Tagesstätte zu gehen und Menschen um mich herum, die meine Krankheit verstehen. Es liegt noch einiges vor mir und ich will versuchen hier einiges von meiner Heilung zu schreiben.

Ich wünsche allen ganz viel Kraft und macht bitte immer weiter,es lohnt sich und wir schaffen das!!!!

Gänseblümchen

Zum Gedenken an Tanja Hartmann29.10.2020 14:36
Name Schotterblume e.V.
E-Mail nadja.haasschotterblume.de
Tanjas Leben stand unter einem schlechten Stern!
Vorsicht, der Bericht könnte triggern!
Sie wollte, dass alle erfahren, wie schwierig und traurig, und trotzdem lebenswert und ein Geschenk Gottes das Leben sein kann!

Tanja ist kein Wunschkind. Die leiblichen Eltern kommen nicht zusammen
und schieben sich gegenseitig das Baby zu.
Sie gehen arbeiten und kümmern sich Tage lang nicht um das Kind.
Es gibt kein Trinken und Essen, und keinerlei Zuneigung. Das Baby verhungert fast, und auf die Schreie reagiert lange Zeit niemand.
Nachbarn schalten schließlich das Jugendamt ein,
und Tanja kommt ins Kinderheim in Neuss.
Ein nettes Ehepaar mit einer leiblichen Tochter,
passend zu Tanjas Alter, verliebt sich in das zarte Mädchen,
nimmt es auf, und adoptiert es. Es beginnt für Tanja eine kurze, aber glückliche Zeit, die sie nie vergessen hat.
Was die Familie aber nicht weiß, ist, dass Tanja bereits durch die schwer traumatisierende Vernachlässigung ihrer leiblichen Eltern als Baby sehr krank ist.
Als diese Problematik bekannt wird, ist die Familie zunächst nicht entmutigt. Sie ziehen später sogar auf den Rat der
Ärzteschaft mit der ganzen Familie nach Spanien.
Tanja wächst zweisprachig auf, kann aber die deutsche Schule
in Spanien nicht erfolgreich abschließen, denn während der Schuljahre
muss sie jedes Jahr 6 Monate in Deutschland in der
Klinik verbringen. Aber ihre Leiden sind so schwerwiegend, dass sie sich nicht heilen lassen, sondern nur lindern.
Die Belastung der Eltern wird immens, zumal sie ja auch noch zwei
Knaben als Pflegekinder aufgenommen haben. Die ständigen Krankenhausflüge nach Deutschland zehren an der Substanz der Finanzen, aber auch der Seelen der Adoptiveltern. Die Adoptivmama entwickelt sich leider zur Alkoholikerin,
verliert die Geduld mit Tanja. Der Adoptivvater kann gar nicht
mit dieser Situation umgehen, lässt seine Frau mit leiblicher Tochter, Adoptivtochter und zwei Pflegesöhnen im Stich, und geht allein zurück nach Deutschland. Die Mutter flüchtet sich immer mehr in Machtlosigkeit und Alkohol, wenn es um Tanja geht. Liebe und Verständnis werden unbekannte Werte, Streit und Hass nehmen Überhand, das kann Tanja irgendwann nicht mehr ertragen.
Sie verlässt das Familienheim mit eigenem Garten und Pool, und wird zur „Landstreicherin“, eigentlich zur „Strandstreicherin“, in Spanien am Mittelmeer.
Freunde und Brüder helfen aus mit Essen, mit Jobs und kleinen Verdiensten, mal wird ein Haus von Tanja geputzt, mal ein Pferdestall entmistet. Dann landet Tanja wieder am Strand. Sie lernt neue Leute kennen, die sind lieb zu ihr, und versprechen ihr zu helfen, ihr Jobs zu geben, ihr Reisen zu ermöglichen, damit sie mal was Besseres sieht. Tanja ist durch ihre schwer traumatisierenden Erfahrungen und ihre seelischen Krankheiten noch naiv, vertraut Menschen blind, und so begreift Tanja gar nicht, dass diese Leute sie nur als Drogenkurierin ausnutzen und missbrauchen. Tanja fliegt dreimal nach Südamerika, kann sich schick kleiden, gut essen, sieht viele Orte, wohnt in pompösen Villen. Sie denkt, in ihrem kleinen und noch naiven Weltverständnis, das Leben „auf der rechten Spur“ und endlich ihr Glück gefunden zu haben. Die Pakete in ihrem Koffer hat sie selbst nie gesehen. Dass im Gangstermilieu auch Kriege stattfinden, dass sich die Gangs untereinander nicht grün sind, davon weiß sie nichts. Ja, sie erkennt noch nicht einmal, dass ihr neuer Umgang „schlechte Menschen“ und Täter sind, und sie wird schon wieder im Leben zum Opfer. Und so kommt, was wir schon ahnen, sie aber aus ihrer Wahrnehmung heraus, nicht erkennen konnte. Sie war chancenlos. „Gang-Missgunst“ führt zur anonymen Anzeige und auf ihrem vierten Flug, diesmal nach Brasilien, wird sie festgenommen und angeklagt wegen Drogeneinfuhr. Sie ist zu tiefst geschockt und leugnet. Sie weiß ja auch von nichts, und dennoch fällt die Strafe entsprechend hart aus. Ein geistig und körperlich krankes, zartes Mädel, schon vom Leben bestraft, wird in Brasilien zur unbegrenzten Haft „verdonnert“. Für die Hintermänner dagegen interessiert sich die Justiz nicht. Tanja wurde erwischt und ihr wird die volle Strafe aufgebrummt. Sie sitzt lange in einer Einzelzelle, kommt aber nach 2 oder 3 Jahren in Mehrfachzellen unter. Langsam spricht sie wieder mit anderen, gezeichnet von ihren den Wärtern nicht bekannten Krankheiten. Sie arbeitet in der Knastküche mit, ist im Handarbeiten-Team eingeteilt, aber ihre Motorik zeigt große Probleme auf, und langsam wird erkannt, dass es die Krankheiten sind, die ihr größtes Handikap sind. Anspruch auf ärztliche Betreuung gibt es für Häftlinge im Brasilien in dieser Zeit nicht. Ein deutscher pensionierter Pastor, der ehrenamtlich Insassen betreut, wird hinzugezogen und kann erreichen, dass Tanja nach 5 Jahren Haft freigelassen wird. Allerdings wird sie auch des Landes verwiesen und muss zurück in ihr Heimatland Deutschland, wo es ihr in frühster Kindheit nicht gut ging. Der Adoptivvater wird in Duisburg auswendig gemacht. So kommt Tanja nach Duisburg, das sie zuvor nie gesehen hatte.

Duisburg wird zu ihrer Heimat, und sie lernt endlich auch wenige liebe und ehrliche Menschen kennen.

Das besonders bewundernswerte an Tanja war, dass sie trotz allem Schrecklichen, dass sie erlebt hatte, eine sehr lebensfrohe Frau war. Sie liebte das Leben und machte sehr gerne Ausflüge. Sie hatte so gern Spaß, und lachte viel. Das Vertrauen in „das Gute der Menschen“ hat sie nie verloren, denn sie selbst hat sich auch ein gutes und großzügiges Herz erhalten können. Sie wollte niemals was „Böses“ im Leben „anstellen“, und war eine treue, liebe und loyale Freundin.

Wir hätten Tanja mehr Frieden, Gesundheit und Liebe im Leben gegönnt, aber es kam leider anders. Vermutlich an den Spätfolgen eines Sturzes aus dem Behindertenbus auf das Straßenpflaster, der wahrscheinlich zu einem unentdeckten Gehirntumor geführt hatte, starb sie mit nur 44 Jahren nach 2 Tagen nach dessen Entdeckung im künstlichen Koma im Sommer 2020.

Wir vermissen Dich, Tanja, und hoffen, dass du jetzt in der nur guten und friedlichen Welt bist, die du auch auf Erden meist wahrgenommen hast trotz deiner Geschichte. Du warst ein echtes Vorbild, das zeigte, wie wichtig es ist, den Mut im Leben niemals zu verlieren.

Deine Freundinnen und Freunde

Ich schreibe gerade für mich meine eigene Mutgeschichte12.09.2018 10:24
Name Yvonne
Hallo, es ist schön dass es euch hier gibt,
ich habe auch wie viele Andere von euch hier sehr viel gelesen und habe mich heute kurzerhand entschlossen, mich hier zu registrieren. Ich hoffe euch geht es gut und ihr habt noch weiterhin die Kraft an euren Mut mit euch selbst festzuhalten.
Nun zu mir und meinem Lebensweg. Nachdem meine Mutti endlich die Kraft gefunden hatte sich von unserem gewalttätigen Stiefvater{er schlug mich Krankenhausreif}scheiden zu lassen.Ging mein Mathyrium weiter. Meine Schwester komischerweise bekam weder von unserem Stiefvater, noch vom Bekannten meiner Mutter etwas ab.Ihr Vorteil war wahrscheinlich sie fügte sich immer,ich rebellierte dagegen.Nun zu meiner Vergangenheit.
Ich war 13 Jahre als alles begann. Es war ein Bekannter unserer Familie, er machte meiner Mutti schöne Augen (sie war damals geschieden)und Mutti gefiel dies, ist ja klar. Welcher Frau gefällt sowas nicht.Es begann alles damit, dass er mich damals immer mal körperlich kurz berührte, als wir in seinem Laden aushalfen. Nach Feierabend verlangte er nach einiger Zeit immer einen Abschiedskuss und das fand ich widerlich. Ich ekelte mich so.Aber da meine Mutti mich ins Gebet genommen hatte, nicht schon wieder alles in ihrer Beziehung zu versauen, tat ich es.Eines Tages musste ich in seinen Wohnwagen kommen. Mir war sehr unwohl dabei,deshalb sollte meine Schwester eigentlich mit, aber sie war mal wieder zu faul. Also ging ich allein.
Er erwartete mich schon und schaute mich schon komisch an.Mir war richtig unbehaglich, aber ich hatte es ja meiner Mutti versprochen. Er zeigte mir erst so komisches Geschriebse, dann fasste er mich an und da stand ich auf und rannte zur Tür. Die Tür war verschlossen, ich kam nicht mehr raus. Ich schrie, er hielt mir den Mund zu und zog mich an meinem Zopf nach hinten auf das Bett.Als er fertig war, tat mir alles weh und ich blutete heftig. Nun ließ mich der Bremer, so nannten ihn alle wieder gehn.
Meiner Familie erzählte ich, ich bin mit meinem Fahrrad gestürzt und am Sattel hängen geblieben.
So ging es noch bis zu meinem 18. Lebensjahr. Er kam, vergewaltigte mich und ging wieder. Am Anfang weinte ich noch, aber dann kannte ich keinen Schmerz mehr. Ich wusste das er mich brechen wollte, er hat es aber nie geschafft. Auch nicht als ich mit 18 von ihm Schwanger wurde. Ich trieb ab und erzählte meiner Mutti indirekt von dem ganzen Geschehen, aber sie verstand mal wieder nicht, was ich ihr eigentlich sagen wollte.
Selbst als ich mich selbst verletzte, sah sie es nicht.
Aber trotzdem liebe ich noch heute meine Mutti, ist zwar komisch zu sagen, aber es ist so. Und ich habe mittlerweile auch selbst eine Familie, auf die ich sehr stolz bin und die mich unbewusst durch harte Zeiten bringt.
Meine Kinder wissen nichts von meiner Vergangenheit und mein Mann weiß ich nicht,ob er es so richtig weiß. Wir reden nicht drüber und in den Jahren habe ich gelernt, meinen Schmerz zu überspielen. Es ist nicht richtig, ich weiß, aber mir tut es so gut. Und wenn es mir mal wieder schlecht geht, höre ich laut meine Kampfmusik, kuschle ich mich an meinen Mann wenn ich wieder "seinen Geruch" in der Nase rieche und ich mich wieder ekle.Auch wenn ich so eine tolle Familie habe,schaffe ich es manchmal auch nur ganz schwer aus meinem Tief raus zu kommen, aber ich schaffe es. Lege dann meine Rasierklingen wieder weg, ohne mir weh zu tun und ich schreie ganz laut und heule ununterbrochen.Bis es mir wieder gut geht.Natürlich nur wenn ich allein bin, man hat ja leider Gottes in den Jahren gelernt, keinen Schmerz anderen zu zeigen.
So das war´s von mir und es tat mir gut es euch zu schreiben und wünsche mir an all denen da draußen, fasst Mut und glaubt an euch.
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